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Gesund arbeiten im Call CenterGute Arbeitsgestaltung im Kunden- und Service-CenterDie diesjährige Tagung für Betriebs- und Personalräte aus Dienstleistungs-Call Centern und Kunden- und Service-Centern fand im Rahmen der weltgrößten Arbeitsschutzmesse statt und gab damit das Rahmenthema vor: Gesunde Arbeitsbedingungen in Call Centern als Gestaltungsaufgabe der Interessenvertretung und des betrieblichen Gesundheitsschutzes. Mit der Integration der Call Center Tagung in die A+A-Messe und den internationalen Kongress boten die Veranstalter eine breite Palette von geführten Informationsangeboten in Form von Gesprächsrunden mit Arbeitsschutzinstitutionen und Herstellern, Teilnahme an Vortragsveranstaltungen von Wissenschaft und Praxis, Austausch auf dem Messe-Betriebsräte-Tag des DGB und Empfehlungen auch für die, die sich selbständig ein Bild machen wollten. Die Call Center-Tagung begann mit der offiziellen Messe-Auftaktveranstaltung mit Beiträgen der Spitzenvertreter von Politik, Gewerkschaft und Arbeitgeber. Am Nachmittag gab es eine Einführung in die Tagungsthemen und einen Überblick über die relevanten Angebote auf Messe und Kongress. Gemeinsam wurden Leitfragen entwickelt, Hilfestellungen zur Nutzung des Angebots gegeben und betreute Rundgänge in thematischen Kleingruppen organisiert. Themenblöcke der Call Center-Tagung:
Neben Messerundgängen und Kongressteilnahme war Zeit für den gemeinsamen Austausch der Erfahrungen, die Bewertung der Informationen und ihre Konsequenzen für das Handeln der Betriebs- und Personalräte eingeplant. Die Abschlussveranstaltung am Freitagvormittag verdichtete die gesammelten Eindrücke unter der Fragestellung: wie können Interessenvertretungen in Call Centern die Wirksamkeit des betrieblichen Arbeitsschutzes verstärken? Auf einhellige Ablehnung stieß der aktuelle „Gesetzesentwurf zum Beschäftigtendatenschutz“ der Bundesregierung. Dieser sieht eine nahezu uneingeschränkte Erlaubnis zum heimlichen Mithören von Telefonaten der dort Beschäftigten vor und geht weit über die für sonstige Arbeitnehmer geltenden und an sich schon problematischen Regelungen hinaus. Der. Entwurf der Bundesregierung mit seiner Aushöhlung des Datenschutzes und der Erleichterung von Leistungs- und Verhaltenskontrollen wird die bereits jetzt schon gesundheitsgefährdende Praxis der Kontrolle und Überwachung weiter verschärfen. In einer Resolution schliessen sich die TeilnehmerInnen der Fachtagung für Interessenvertretungen aus Call- und Service-Centern daher der Kritik des DGB an dem geplanten Abbau des Arbeitnehmerdatenschutzes an und erwarten vom Gesetzgeber, dass dieser nicht umgesetzt wird. Im Zweifelsfall wäre gegenwärtig keine Neuregelung des Arbeitnehmerdatenschutzes besser als eine Verschlechterung, wie sie die Bundesregierung in ihrem Entwurf verfolgt.
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