12. November 2003

 
call center tagung 2003  
bremen  

 

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Erfolgreiche Fachtagung "Gesund bleiben im Call Center"

Presseinformation der Veranstalter

Über hundert Menschen kamen am Mittwoch, dem 12. November, im Bremer DGB-Haus zusammen, um sich in Theorie und Praxis über gesundheitsförderliche Aktivitäten in Call-Centern zu infor­mieren. Eingeladen hatten die Call-Center-Projekte in ver.di und die TBS der Arbeitnehmerkammer Bremen. Gekommen sind Betriebs- und Personalräte aus ganz Deutschland und interessierte Call-Center-Beschäftigte aus der Region, dazu ExpertInnen zum betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie Praktiker zum richtigen Sehen, Hören und Sprechen am Call-Center-Arbeitsplatz.

"Die Euphorie in der Branche, Call-Center als der Arbeitsplatzbeschaffer der Zukunft, ist vorbei," sagte die Leiterin des ver.di-Call-Center-Projekts Niedersachsen-Bremen, Kornelia Knieper, "was bleibt sind hochbelastende Tätigkeiten, bei denen die Agents an den Telefonen stets freundlich mit dem Kunden, aber effektiv fürs Unternehmen arbeiten sollen." Call-Center-Agent ist ein Beruf mit überdurchschnittlichen Belastungen. Gefordert sind Augen, Ohren und Stimme, der Bewegungsspielraum ist eingeschränkt, an den Bildschirmen und Headsets werden hohe Konzentrationsleistungen abverlangt und dazu kommen noch die emotionalen Belastungen ei­nes Kundenservice am laufenden Band.

Entlastung tut also Not, wenn Call-Center-Agenten nicht vorzeitig verschlissen werden sollen. "Untersuchungen zur Belastung in Call-Centern gibt es viele," erläuterte Gerd Schweizer von der TBS der Arbeitnehmerkammer Bremen, "worauf es aber ankommt ist, diese Erkenntnisse in die Praxis umzusetzen, - und das bieten wir hier auf der Tagung." Die eingeladenen Expertinnen boten den Teilnehmern in der Tat einen bunten Strauß von Maßnahmen und Übungen, um im Arbeitsalltag Entlastung zu schaffen. Den Teilnehmern wurde gezeigt, dass dies möglich ist - und das oftmals einfach und trotzdem effektiv. Aber man muss den Beschäftigten die Anregun­gen und die Einsicht in die Nützlichkeit lebendig vermitteln. Und schließlich muss ihnen dafür Spielraum und Zeit gegeben werden.

Klaus-Jürgen Drick, Projektleiter "fidi.direct in ver.di", äußerte sich skeptisch über die Bereit­schaft der Arbeitgeber, den Belastungen gezielt durch gesundheitsförderliche Maßnahmen zu begegnen. "In der Branche herrscht eine technisch gestützte Antreibermentalität vor, da wird das Wohl der Mitarbeiter gerne hinten angestellt." Dabei sind die Nutznießer einer gesundheits­förderlichen Arbeitsplatzgestaltung auch die Arbeitgeber selber. Denn - und auch das wurde auf der Tagung aufgezeigt - fitte und motivierte MitarbeiterInnen arbeiten qualitativ besser und ef­fekti­ver. Die Tagung hat dafür den Betriebs- und Personalräten zahlreiche Argumente mitgege­ben. Eine Umkehr der Call-Center-Betreiber ist also nicht nur nötig, sondern auch möglich.

 


 

Stand: 22.12.2003